2016



Themen 2016: Signaturen ausgewählter Kräuter, Sträucher und Bäume

SK8 Signatur Kraut Wegwarte

Farbe
Die Blume trägt ein himmlisches Blau. Blau gilt seit der Renaissance als Symbol für das venöse Blut, bzw. das Blut der Pfortader. Damit wäre ein Bezug zu Leber/ Galle zu finden. Die Pflanze könnte wirksam sein bei Leberbeschwerden.

Geruch/ Geschmack
Ein Geruch ist nur für ganz feine Nasen auszumachen. Die Pflanze ist aber sehr, sehr bitter. Eine reinigende und entschlackende Pflanze. Bittere Pflanzen haben aufgrund ihres Bitterstoffgehalts immer auch Einfluss auf die Galle bzw. auf die Verdauung. Deshalb wird sie bei Appetitlosigkeit, Appetitmangel, Völlegefühl und Blähungen eingesetzt werden.

Aussehen
Die Pflanze ist eindrücklich gross und sparrig. Eine kraftvolle Pflanze also, die sich Aufmerksamkeit verschafft. Und die in uns Kraft übertragen kann. Positiv oder negativ. Je nach persönlicher Einstellung und Neigung. Negativ z.B. in dem man sich bewusst oder unbewusst in Sachen einmischt, die einen nichts angehen, als besitzergreifende Persönlichkeit, die sich andern aufzwängt. Oder im puren Gegenteil. Wirkungsvoll auf jeden Fall: Als Talisman, als Esspflanze (Chicorée), als Medizin (z.B. in Form einer Bachblütenessenz).
Der hohle Stängel zeichnet den Korbblütler als Blutreinigungsmittel (z.B. gegen Hautunreinheiten) aus.
Der Milchsaft könnte für Warzen ein Gegenmittel sein...

Blüte
Die Wegwarte ist voll und ganz in der Gegenwart verankert.
Jeden Tag lässt sie ein Feuerwerk von Blüten zünden. Bis zum Mittag. Dann verblassen diese. Am Abend sind sie weisslich unansehnlich, kraftlos, matt. Doch am nächsten Morgen sind neue Blüten da und entfachen ein neues Feuerwerk. Als ob die Botschaft wäre: Was ich als richtig erkannt habe, was mir lieb und teuer ist, dafür will ich mich voll und ganz einsetzen; koste es, was es wolle. Auch eine ungeheuer kräftige "Ich will leben" - Botschaft (vielleicht mit dem Zusatz: Ohne Kompromisse?).

Verhalten/ Lebensdauer
Die Blüten folgen dem Lauf der Sonne. Im übertragenen Sinn: Ein Eingehen auf die Bedingungen der Umgebung, Gefühlszuwendung.
Für den Betrachter der Wegwarte fällt vor allem auf, dass die Blüten nur während hellem Sonnenschein geöffnet sind - ganze Strassenzüge  können ihren Charakter durch das Öffnen und Schliessen der Blüte der Wegwarte verändern. Die Energie der Sonne scheint für die Pflanze von eminenter Bedeutung.
Für mich eine einmalige Kombination: Diese Kraft der Sonne auf der einen Seite, dieses "Nicht aufgeben"(welches sich auch im Überlebenswillen zeigt) auf der zweiten und "die Welt prägen ohne sich aufzudrängen" auf der dritten.

Lebensraum/ Lebensweise
Die Wegwarte ist sehr anspruchslos in Bezug auf ihren Lebensraum. so blüht sie auch neben vielbefahrenen Strassen und selbst auf den Mittelstreifen der Autobahnen.
Versetzen wir uns einmal in eine Wegwarte hinein,die an einem derart lebensfeindlichen Ort gedeiht.
Dort stinkt es nach Abgasen, und der Boden ist vergiftet von Schwermetallen und , wer weiss, wie viel anderen Problemstoffen. Müssten wir an ihrem Standort ausharren, dann hätten wird bald hochgradige Vergiftungssymptome.
Die Pflanze hält der Belastung jedoch stand und blüht scheinbar unverzagt weiter, während die Zivilisation um sie herum tobt und stinkt. Sie muss also etwas in sich haben, das die unheilvollen Umwelteinflüsse neutralisiert.
In jedem Fall besitzt sie eine Anpassungsfähigkeit, die dem an der Umwelt erkrankten Menschen fehlt. Ein solches Gewächs muss Heilkräfte gegen Umwelterkrankungen in sich bergen.

Volksmund
Feldzichorie, blaue Sonnenwende, Sonnenwirbel, Wegleuchte, Wilde Endivie, Wegweiss, Weglug, Sonnenkraut, Hindeg, Hindlufte, Hindluft, Hundsläufte, Irenhart, verfluchte Jungfer, Kattenworz, Rauhärig, Sonnendraht, Wandelistengel, Wasserwart, Wegweise, wende, Blaue Distel, Faule Gretl.