2016



Themen 2016: Signaturen ausgewählter Kräuter, Sträucher und Bäume

SK6 Signatur Kraut Beifuss

Aussehen Blätter
Das fussartige Aussehen der Pflanzenblätter ist recht auffällig. Nimmt man noch den Namen der Pflanze zur Hilfe, so kommt man nicht darum herum, Wirksamkeit im Bereich der Beine/ Füsse zu suchen. In der Tat, schreibt schon Plinius, dass die Pflanze, in die Schuhe gelegt oder ans Bein gebunden, viel Kraft übertrage, und den Wanderer vor Müdigkeit schütze.

Aussehen Pflanze allgemein, Farbe
Den Wanderer finden wir auch in der Signatur der Pflanze: Merkur (gefiedert u/o gesägte Blätter).
Aber auch der Saturn ist in der Pflanze wirksam (Das Kraut schmeckt sehr bitter, schwemmt Schadstoffe aus dem Körper und wächst mit grünlich-grauem Aussehen auf trockenem, ödem Boden). Dieser unterstützt unser Sicherheitsdenken, Disziplin, Perfektion, Kritikfähigkeit, die Übernahme von Verantwortung und somit ist er unser "Rückgrat". Saturn ist das Symbol für die Regeln und Gesetze, die das Miteinander bestimmen, aber auch die innere Distanz, mit der wir uns Grenzen setzen und Struktur und Disziplin verlangen. Er fordert uns auf, Verantwortung für unser Leben zu übernehmen und auf unser Ziel hinzuarbeiten. Aber Saturn lässt auch in andere Welten, unsere innere, aber auch die kosmische Welt schauen.
Wegen der rot angelaufenen Stängel wird die Pflanze den Frauenkrankheiten (und dem Blutkreislauf) zugeordnet. Venus lässt grüssen. Ihr roter Stängel signalisiert dem Menschen, dass der Beifuss den Blutfluss anregen kann und daher auch bei vielen Frauenleiden oder zur Beschleunigung der Geburt einsetzbar ist .
Enthält der Beifuss eventuell Stoffe, die die Gebärmutter stimulieren und somit sowohl die Menstruation fördern als auch die Geburt beschleunigen könnten.
Die praktische Erfahrung zeigt, dass Beifuss gar so gut wirken soll, dass es – laut kundigen Kräuterheilern – bereits genüge, bei Menstruationsbeschwerden einfach einen Zweig Beifuss im Höschen zu tragen – und schon weichen die Schmerzen und Krämpfe.

Blüten
Nach R. Steiners Gleichgewichtslehre wird die Pflanze mit dem erheblichen Anteil an Korbblüten im Bereich Niere/ Blase/ Harn, aber auch im Bereich Unterleib/ Geschlechtsapparat seine Wirksamkeit zeitigen. Als Venuspflanze möglicherweise eher bei Frauen, als bei Männern (Menstruation?) …

Geruch
Mit seinem balsamischen Geruch eignet sich Beifuss zum Räuchern. Beifuss duftet bittersüß und warm-erdig. Es wirkt entspannend, wärmend und beruhigend auf die Nerven. Er gibt Energie und stärkt die Lebenskraft. Man spürt vor allem im Räuchergeruch dass unsere Vorfahren in dieser Pflanze diejenige Kraft vermuteten, die böse Geister vertreibt. Zur Sommersonnwende warf man das Kraut ins Feuer, um alles Übel loszuwerden.
Zudem fördert der Duft den Schlaf.

Geschmack
Der Geschmack ist elend bitter. Fast schon in der Nähe des Wermuts (artemisia absinthium). Er fördert die Magensaft- und Gallensaftbildung. Bitterstoffe deuten auch auf die Verwendung der Pflanze im Bereich von Appetitlosigkeit, Magen-/ Darmbeschwerden, Verdauungsproblemen, in dieser Bitterkeitsstufe aber auch bei Krämpfen, Blähungen ev. sogar bei Kolliken…

Beschaffenheit
Beifuss ist eine Pflanze mit zähen Fasern. Ein Kränzlein aus Beifuss um die Füsse gewunden soll Ausdauer bei der körperlichen Arbeit schenken.

Ausstrahlung
Der Beifuss ist ruhend, fest, ja zäh und ausdauernd. Das Gegenteil von Schwäche, Unruhe, Reizbarkeit, Neurosen, Depressionen… Und: Der Beifuss wirkt unauffällig. Im Stillen. So quasi nebenbei. Bescheiden. Er hat die innere Grösse dazu…

Standort
Wildwachsend findet man den Beifuss am Feldrand oder an Bachufern.  Auffällig ist sein Vorhandensein aber an unwirtlichen Orten, wie an den Rändern von vielbefahrenen Strassen. Versetzen wir uns einmal in einen Beifuss hinein, die an einem derart lebensfeindlichen Ort gedeiht. Dort stinkt es nach Abgasen, und der Boden ist vergiftet von verschiedenen Problemstoffen. Müssten wir an ihrem Standort ausharren, dann hätten wir bald hochgradige Vergiftungssymptome. Die Pflanze hält der Belastung jedoch stand und blüht scheinbar unverzagt weiter, während die Zivilisation um sie herum tobt und stinkt. Sie muss also etwas in sich haben, das die unheilvollen Umwelteinflüsse neutralisiert. In jedem Fall besitzt sie eine Anpassungsfähigkeit, die dem an der Umwelt erkrankten Menschen fehlt. Ein solches Gewächs muss Heilkräfte gegen Umwelterkrankungen in sich bergen. (aus „Botschaften der Zaunkräuter“ von Margret Madejsky, siehe auch Wegwarte).

Namen
Die botanische Bezeichnung „Artemisia vulgaris“ geht zurück auf Artemis, die griechische Göttin der wilden Jagd, die jungfräulich kriegerische Mondgöttin, Herrin der Heilpflanzen und der Heilkräuterkundigen sowie Schutzpatronin der wilden Tiere, Beschützerin der Frauen und Hüterin der Geburt.
"Witch herb" (Hexenkraut), Frauenwurz, Machtwurz, Thorwurz, Sonnenwendkraut, Artemis‘ Pflanze, Biboz (von Schlagen), Wurmkraut, Gewürzkraut, Jungfernkraut, Fliegenkraut, Wilder Wermut, Besenkraut sind weitere Namen.
 Als Beinkraut soll Beifuss in die Schuhe gelegt oder ans Bein gebunden dafür sorgen, daß der Wanderer nicht so schnell müde wird. Von dieser Verwendung leitet sich wohl auch der Name ab.

Ein volkstümlicher Beiname des Beifuss ist „Mugwurz“, vom germanischen mug = wärmen. Dieser Name deutet darauf hin, dass der Beifuss stark wärmende Eigenschaften entfalten kann. Seine Wärme dringt bis tief in das Zellgewebe ein, weshalb er in gepresster Form in der chinesischen Medizin auch als Moxapflanze verwendet wird.